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James F. Cooper
James F. Cooper
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James Cooper - den Namen Fenimore nahm er von seiner Mutter erst im Jahre 1826 an - wurde als das elfte Kind eines wohlhabenden Richters am 25. September 1789 zu Burlington im Staate New Jersey geboren. Seine Jugend verbrachte er auf der väterlichen Besitzung am Otsego Lake, einem "Vorposten der Zivilisation" gegen Westen hin, dessen Lage Cooper selbst im "Pionier" beschreibt. |
Dort lernte der Knabe unter all den merkwürdigen Gestalten des Lebens an der Grenze der Zivilisation seine Jäger, Trapper, Quatter und Indianer kennen, unter ihnen den Wildtöter, den "Lederstrumpf". Von der Dorfschule kam er zu einem hochkirchlichen Pastor in Albany und mit dreizehn Jahren nach dem Yale College. Er war ein milder und unbändiger Knabe, wurde mit sechzehn Jahren relegiert und trat darauf (1806) zunächst als Schiffsjunge in die Handelsmarine, später als Kadett in die Kriegsmarine ein. Als solcher war er in den nördlichen Seen stationiert. 1811 heiratete er, gab seine Marinelaufbahn auf und zog sich auf seine Güter zurück. Ein bloßer Zufall machte ihn zum Schriftsteller. Im Jahre 1819 las er einen englischen Gesellschaftsroman und rief aus: "Da könnte ich selbst einen besseren schreiben." Er wurde aufgefordert, sein Wort einzulösen, und das Resultat war seine erste Novelle: "Vorsicht" (Precaution, Herbst 1820). "Vorsicht" war kein Erfolg, wohl vor allem, weil die Geschichte in der Englischen High-Society spielt und damit einem Cooper ganz fremden Milieu. Also wählte er für seinen nächsten Roman einen ihm besser vertrauten Stoff: Die Geschichte eines Spions, der, in Washingtons Diensten stehend, die Stützpunkte der Engländer auskundschaften soll.
Der Roman war ein großer Erfolg nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in England und Frankreich. Dann folgen die fünf Lederstrumpfromane:
"Pioniere" (The Pioneers, Februar 1823), Der letzte Mohikaner" (The Last of the Mohicans, 1826), "Die Prärie (The Prairie, 1827), Der Pfadfinder (The Pathfinder, 1840) und "Der Wildtöter" (The Deerslayer, 1841). Daneben verfasste Cooper Seeromane, unter denen "Der Lotse" (The Pilot, 1824) hervorsticht.
Als Cooper am 14. September 1851 auf seiner Besitzung einem unheilbaren Leiden erlag, das er männlich und heiter getragen hatte, starb in ihm der in Europa berühmteste Schriftsteller Amerikas und ein Mann, der diesen Ruhm wohl verdient hatte.
Aus: "Geschichte der Englichen Literatur", herausgegeben von Richard Wülker. Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel von Ewald Flügel.
Der letzte Mohikaner
Aus der Verfilmung mit Daniel Day-Lewis
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The Last of the Mohicans, 1826. Von James F. Cooper.
«It was a feature peculiar to the colonial wars of North
America, that the toils and dangers of the wilderness were
to be encountered before the adverse hosts could meet.»
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Der Inhalt
Den Anstoß zu diesem berühmtesten Werke Coopers hatte eine Vergnügungsreise nach dem nördlichen New York und ein Besuch der merkwürdigen Höhlen bei Glens Falls gegeben. Ein englischer Reisegefährte äußerte zu Cooper, dass in diese Höhlen die Szene eines Romans gelegt werden müsste. Cooper verband die Geschichte der Kapitulation des Forts William Henry 1757 und des darauffolgenden Blutbades mit diesen Höhlen. Die Gestalt des "Lederstrumpfes" erstand aufs neue in seiner Phantasie, und zwar in jüngerem Lebensalter und diesmal mit dem Beinamen des "Falkenauges" (Hawkeye). Sein mohikanischer Genosse Chingachook musste ihn begleiten, gefolgt von einem Sohne, dem letzten Sprossen des edlen Stammes der Uncas. Der Todfeind dieser edlen Indianer ergab sich von selbst: es war der "Fuchs", der Anführer der falschen und grausamen Mingos. Mit diesen Gestalten und ihren Abenteuern im Walde und am See füllte Cooper eine Erzählung, die in raschem, fast zu raschem Fortschritte der Handlung Szene auf Szene folgen lässt.
emerkenswert ist die Wärme, mit der Cooper die edleren Seiten des indianischen Charakters betont. Mit diesen Schilderungen des edlen Indianers hat Cooper den Typus der Indianer geschaffen, der bei der Nachwelt fortleben wird. Der Leser wird von Anfang bis zum Ende in atemloser Spannung gehalten, und die hin und wieder bemerkbare schlechte Motivierung, der Unwahrscheinlichkeiten der Handlung, die Flüchtigkeiten der Charakterzeichnung werden vergessen. Gewissenhafte Studien der Indianergeschichte zeigen sich in dem großartigen Bilde des greisen Tamenund, in der Schilderung des indianischen Begräbnisses u.s.w.
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Illustration aus einer französischen Ausgabe
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Aus: "Geschichte der englischen Literatur" von Richard Wülker (Artikel von Ernst Groth). |
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«Cooper ist der größte Künstler im Bereich der
romantischen Literatur Amerikas."»
Wilkie Collins
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